Im letzten Jahr der Regierung Bush junior scheinen alle seine neo-konservativen Vordenker – von Richard Perle über Paul Wolfowitz und Lewis Libby bis zu John Bolton – längst in der historischen Versenkung verschwunden zu sein. […]
Ob Kopftuch oder Karikaturen, Integrationskonferenz oder Moscheenbau – kaum eine Frage erhitzt seit geraumer Zeit die Gemüter in Deutschland so sehr wie jene nach der Rolle des Islam. […]
Über die Zukunft zu sprechen ist für einen Wissenschaftler ein riskantes Unterfangen. Der Scherz, dass Prognosen vor allem dann schwierig seien, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen, hat schon einen langen Bart. […]
Für Walter Kreck, ehemaliger Theologieprofessor in Bonn und Mitherausgeber der „Blätter“, war es „die mutigste kirchliche Stellungnahme der Nachkriegszeit“1: Das Darmstädter „Wort zum politischen Weg unseres Volkes“, vom Bruderrat der Evangelischen Kirche in Deutschland am 8. August 1947 verabschiedet. […]
Spätestens seit Mai dieses Jahres hat der sunnitische Terrorismus im Libanon einen Namen: Fatah al-Islam. Die Gefechte von mehreren hundert ihrer Kämpfer gegen Armeeeinheiten rund um das Palästinenserlager Nahr al- Barid machen deutlich, welche Gefahr dem Mittelmeeranrainer droht. […]
In der Aprilausgabe dieser Zeitschrift umriss Micha Brumlik seinen Standpunkt zum Palästinakonflikt: Die Gründung des Staates Israel habe die „Vertreibung von etwa 700 000 Arabern im Jahre 1948“ beinhaltet; die „Besatzungs- und Siedlungspolitik“ des jüdischen Staats sei „grundsätzlich völkerrechtswidrig“ und „im Einzelnen oft menschenrechtswidrig“; es sei klar, dass „an einer Zweistaatenlösung nic […]
Mehr als einhundert Jahre nach den ersten jüdischen Siedlungsversuchen im osmanischen Millyet Falestin, bald sechzig Jahre nach der Gründung des Staates Israel und nun bald vierzig Jahre nach der Eroberung der Westbank durch Israel scheint der Palästinakonflikt einer Lösung ferner zu sein denn je. […]
Die Kirchen sollten sich mit ihren vom Glauben geprägten Vorstellungen in die Diskussionen des demokratischen Rechtsstaates einbringen, auch wenn ihr Glaube längst nicht mehr von allen Bürgern geteilt werde. […]
Seit 1995, dem Jahr des Rückzugs der letzten UN-Truppen aus Somalia, war das Land von der weltpolitischen Agenda verschwunden. Doch bereits seit dem Sturz des Diktators Siad Barré im Jahr 1991 galt Somalia als klassisches Beispiel eines failed state, eines Staates, der über keine zentrale Administration mehr verfügt. […]
Trotz aller Aufregung über den Ausgang der serbischen Parlamentswahlen wird völlig übersehen, dass in der Region längst neue Konflikte drohen – nicht zuletzt mit Blick auf die unterentwickeltste Provinz ganz Südosteuropas, nämlich das von gut einer halben Million Menschen bewohnte Sandžak Novi Pazar. […]
„Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, das heißt der Kapitalismus dient essenziell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die sogenannten Religionen Antwort gaben.“1 Ein kleiner Text von Walter Benjamin über Kapitalismus als Religion, geschrieben im Jahr 1921 und Fragment geblieben, findet in letzter Zeit zunehmend Beachtung.2 Das Un […]
Saudi-Arabien ist der engste Verbündete der USA in der Golfregion. Angesichts der Gewalteskalation im Irak und dessen ungewisser Zukunft bemüht sich die Regierung George W. Bush daher intensiv um die Unterstützung des Königshauses in Riad. Nicht zuletzt erhoffen sich die USA einen mäßigenden Einfluss auf die sunnitische Minderheit im Irak. […]
Die Rede des Papstes an der Universität Regensburg vom 12. September d.J. (dokumentiert in „Blätter“ 10/2006, S. 1273 ff.), in der Benedikt XVI. eine gegen den Islam gerichtete Äußerung des byzantinischen Kaisers Manuel II. zitierte, hatte Proteststürme in weiten Teilen der islamischen Welt zur Folge; es kam zu Demonstrationen und gewalttätigen Übergriffen. […]
Die Rede des Papstes an der Universität Regensburg vom 12. September d.J. (dokumentiert in „Blätter“ 10/2006, S. 1273 ff.), in der Benedikt XVI. eine gegen den Islam gerichtete Äußerung des byzantinischen Kaisers Manuel II. zitierte, hatte Proteststürme in weiten Teilen der islamischen Welt zur Folge; es kam zu Demonstrationen und gewalttätigen Übergriffen. […]
Für eine knappe Woche, vom 9. bis 14. September d.J., besuchte Papst Benedikt XVI. seine bayerische Heimat. Obwohl in erster Linie als privater Abschiedsbesuch annonciert, stand die Reise unter dem päpstlichen Postulat einer Rückkehr zu Gott und zum christlichen Glauben. […]
„Nein, wir können nicht kommen,“ sagen die Bekannten. Der Hauptbahnhof sei gesperrt und man wisse nicht, ob überhaupt Züge fahren. Auf meine als schlechter Witz gemeinte Frage: „Was ist denn los, habt ihr einen Terroranschlag?“, wird ernst geantwortet: „Nein, Terror nicht.“ Meine Bekannten wohnen in Regensburg. […]
Im Schatten der außenpolitischen Eskalation um die iranischen Atompläne verschärft das Regime in Teheran derzeit seine Repressionspolitik nach innen. Kritische Bürger – Gewerkschafter, Studentenführer oder Frauenrechtlerinnen – werden willkürlich festgenommen. Am 27. April d.J. […]
Für Abdul Jabbar Al-Kubaysi, den irakischen Journalisten und Schriftsteller, der unter der Anschuldigung, ein „gefährlicher Politiker“ zu sein, vom US-Militär fünfzehn Monate lang eingesperrt und gefoltert wurde Ich schreibe, und dieses Schreiben ist unweigerlich Teil einer Erinnerung, die sich nicht allein auf meine eigene Person beschränken lässt. […]
Im Rahmen seiner Reise nach Polen besuchte Papst Benedikt XVI. auch das Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau, wo er ausdrücklich „als Sohn des deutschen Volkes“ sprach. […]
Seit der islamischen Revolution im Jahre 1979 hat es keinen direkten Kontakt zwischen einem iranischen und einem US-Präsidenten gegeben. In der aufgrund der Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat über die iranische Atomforschung höchst angespannten Lage wandte sich Anfang Mai überraschend Mahmud Ahmadined-schad mit einem Brief an George W. […]
Chinas Wirtschaft boomt wie keine zweite, doch der politische Wandel im Reich der Mitte lässt nach wie vor auf sich warten. Wer mit China Geschäfte machen möchte, vermag die Augen vor mangelnder Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Einhaltung der Menschenrechte vielleicht zu verschließen. […]
An Tariq Ramadan scheiden sich die Geister. Der 1962 als Enkel von Hasan al-Banna, dem Mitbegründer der ägyptischen Muslimbruderschaft, in Genf geborene Vordenker des "Euro-Islam" gilt als einflussreiches Vorbild vieler junger Muslime in Europa. Ramadan, Professor für Islamwissenschaft in Genf und derzeit Gastprofessor am St. […]
Bereits wenige Tage nach dem Erfolg der Hamas bei den Wahlen zum palästinensischen Legislativrat im Januar machte unter Palästinensern ein neuer Witz die Runde: Die neue Regierung wende sich mit einer ersten vertrauensbildenden Maßnahme an die palästinensischen Christen. […]
Die in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten veröffentlichten Mohammed- Karikaturen haben in der islamischen Welt heftige, teils gewaltsame Proteste hervorgerufen. […]
Zwangsheiraten, arrangierte Ehen und „Ehrenmorde“ zeigen, wie wenig manche Migranten in der pluralistischen Moderne angekommen und in die deutsche Gesellschaft integriert sind. […]
Seit der Karikaturist Klaus Stuttmann für eine Zeichnung im Berliner „Tagesspiegel“ Morddrohungen erhielt, ist der Karikaturenstreit endgültig in der Bundesrepublik angekommen. Doch so erschreckend der Vorfall ist, er hat auch sein Gutes. Er trägt nämlich erheblich zur Klärung des Problems bei. […]
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Vor 60 Jahren, zu Hochzeiten der Blockkonfrontation, plädierte Robert Scholl, Oberbürgermeister i.R. der Stadt Ulm, »Blätter«-Mitherausgeber und Vater von Hans und Sophie Scholl, für eine »Abkehr vom Kalten Krieg« .